Herbstlicher Morgennebel oder sonniger Sommertag?
Spürst du auch diesen verwirrenden Wechsel zwischen schon Herbst und doch noch Sommer? In den letzten Wochen waren so viele Tage herbstlich, verregnet, kühl und grau. Doch seit einigen Tagen kommt die Sonne nochmal so richtig schön heraus. Dann ist es direkt sommerlich heiß und treibt uns raus ins bunte Leben. Es ist verwirrend und Körper, Herz und Seele wissen nicht so richtig, worauf sie sich einstellen sollen. Haben wir noch goldene Sommertage mit sonniger Hitze, lebendiger Freude und viel Leben draußen? Oder ist es Zeit, sich zurückzuziehen und es sich zuhause mit warmem Tee und Kerzen gemütlich zu machen? Es ist anstrengend, verwirrend und verunsichert so manche von uns.
So fühlt es sich nicht nur in der Natur, sondern auch in unserem Inneren an, wenn Feuer und Metall aufeinander treffen. Das Feuer sehnt sich nach Kontakt, Spaß und wildem Leben. Das Metall zieht sich zurück, oft mit einem tiefen Gefühl der Einsamkeit. Ich höre gerade von vielen, die genau diese Mischung aus Sehnsucht und Einsamkeit erleben und nicht so genau wissen, worum es gerade geht – doch wieder raus ins bunte Leben oder sich auf den herbstlichen Rückzug ins Innere einlassen? Es ist verwirrend, oft anstrengend und bringt zum Teil schwierige Dynamiken mit sich, denn die Feuer und Metall führen eine ausgeprägte Hass-Liebe miteinander, die uns das Leben durchaus schwer machen kann. Doch genau darum geht es jetzt im September.
Willkommen im etwas anstrengenden Monat des Feuer-Hahns.
In der chinesischen Astrologie beginnt jetzt am 7. September 2021 der zweite Herbstmonat mit dem Feuer-Hahn. Der Hahn selber ist eines der Metalltiere und bringt in diesem Jahr das Element Feuer mit sich. Gleichzeitig haben wir durch das Jahrestier des Metall-Ochsen nochmal Metall dabei. Dadurch haben wir in den nächsten Wochen sehr viel Metall mit all seinen Licht- und Schattenseiten. Feuer und Erde sind zwar mit im Spiel, können aber durch das dominante Metall ziemlich gestresst werden. Und Holz und Wasser fehlen uns.
Der Hahn schenkt uns Stolz, Würde und einen kühlen Kopf.
Er ist ein guter Geschäftsmann, tüchtig, ordentlich und klar strukturiert. In seiner stolzen Farbigkeit hat er einen starken Charakter und bleibt auch in Krisen sicher und handlungsfähig. Als Führungspersönlichkeit hat er gern alles unter Kontrolle, wird aber schnell perfektionistisch, wenn er sich nicht immer wieder auch dem herzlichen Feuer zuwendet. In diesem Jahr verbindet der Hahn in sich Metall und Feuer – was zu vielen Spannungen führen kann oder zu einer wundervollen Kombination aus den Lichtseiten von Feuer und Metall, wenn wir die temperamentvolle Inspiration, die Kontakt- und Kommunikationsfähigkeiten des Feuers verbinden mit der Klarheit, Struktur und sicheren Orientierung des Metalls.
Wie können die übergeordneten Energien spürbar werden? Und was kannst du tun, um deine 5 Elemente in einem lebendigen Gleichgewicht zu unterstützen?
Natürlich ist es immer gut, die fehlenden Elemente im jeweiligen Monat schön im Blick zu behalten und sie ein bisschen zu unterstützen, denn wir brauchen ja letztlich immer ein lebendiges Zusammenspiel aller 5 Elemente. Aber die Wirkung des übermächtigen Metalls könnte diesen Monat ein bisschen herausfordernd werden lassen. Um es zu regulieren ist der Blick auf das Feuer-Element sehr wertvoll. Wenn das Metall-Element zu mächtig wird, dann brauchen wir das Feuer als Kontrollelement des Metalls.
Doch das führt schnell zu Spannungen, denn das Metall hasst es, kontrolliert zu werden! Es will selber die Kontrolle haben und behalten und wird schnell starr und rigide, wenn es sich in seiner Struktur und Ordnung gefährdet fühlt.
Feuer und Metall fürchten sich und sie brauchen sich.
Das Metall liebt Ordnung und Struktur, Klarheit und Ästhetik. Es ist gern minimalistisch, möchte perfekt sein und alles unter Kontrolle haben. Das Feuer dagegen liebt das bunte, wilde Leben. Es ist leidenschaftlich und schnell von allem Möglichen begeistert, und es hat ständig neue Impulse und Ideen. So bringt das Feuer häufig Unordnung und Chaos mit sich, was das Metall hasst. In der verrückten Vielfalt des Feuers verliert das Metall den Überblick. Wie soll es denn dieses lebendige Chaos noch kontrollieren? Und doch braucht das Metall in seiner Tendenz, perfektionistisch, starr und rigide zu sein, das schmelzende Feuer, das für herzliche Menschlichkeit und buntes, verrücktes Leben sorgt.
Andersherum hasst das Feuer es, wenn das Metall mit seiner gnadenlosen Klarheit so strukturiert und ordentlich des Weges kommt und versucht, es in seiner wilden, temperamentvollen Lebendigkeit zu kontrollieren und zu begrenzen. Und doch tut es dem Feuer gut, wenn ein bisschen Struktur und Klarheit ins Spiel kommt, denn es verliert sich schnell in der Vielfältigkeit und wird hysterisch, zu schnell, zu laut und zu wild. Dann brennt es aus und bräuchte die klare Ruhe, für die das Metall sorgen kann. So brauchen beide sich gegenseitig, doch die Furcht voreinander führt oft zu Spannungen.
Wir brauchen die warmherzige Mitte der Erde, damit Feuer und Metall sich verbinden statt sich zu bekämpfen.
Kennst du diese Gratwanderung zwischen Chaos und Ordnung auch so gut wie ich?
Manche Menschen sind sehr ordentlich, gut strukturiert und haben sich und das Leben gern unter Kontrolle. Früher war ich oft neidisch auf die schöne, ästhetische Ordnung in ihrem Zuhause und in ihrem Leben. Ich sehnte mich danach, dass es endlich auch bei mir zuhause so stilsicher schön, ordentlich und klar aussah. Aber irgendwie habe ich es einfach nicht hinbekommen, dass es so war und auch so blieb.
Inzwischen weiß ich, dass mein Feuer recht ausgeprägt ist und ich die bunte Vielfalt des wilden Lebens brauche. Dabei habe ich ein ganz gesundes Metall mit einer klaren Strukturiertheit. Aber mein Feuer ist einfach dominanter und prägt mein Leben mehr. Mit dem Verständnis der 5 Elemente habe ich einerseits gelernt, mein Feuer zu lieben und ihm zu geben, was es braucht, um sich lebendig zu fühlen. Andererseits habe ich gelernt, dass mein schön strukturiertes Metall Ruhe und Klarheit ins Spiel bringt, wenn das Feuerchen mal wieder ein bisschen über die Stränge schlägt und Chaos verbreitet. Und vor allem habe ich gelernt, sowohl mein etwas zu unruhiges Feuer wie auch mein manchmal etwas angestrengtes Metall mit Hilfe der süßen Erde immer wieder zu beruhigen.
Um dem dominanten Metall-Element in diesem Monat zu begegnen möchte ich dir sowohl dein Feuer wie auch deine Erde ans Herz legen.
Was lässt die Lebendigkeit in deinem Feuer wach werden? Was macht dir Spaß, was inspiriert dich und erfüllt dein Herz? Wo gibt es Vielfalt und buntes Leben mitten in deinem Alltag? In deiner Ernährung kannst du mit roten Zutaten spielen und mit ein bisschen roter Schärfe von zum Beispiel Chili oder Peperoni, wenn du nicht sowieso zu viel Hitze in dir hast. Du kannst das Feuer natürlich auch indirekt über dein Holz nähren, über grüne Zutaten, grüne Pflanzen um dich her, über Bewegung und den Kontakt zur Natur. Aber in diesem Monat würde ich ruhig das Feuer direkt unterstützen.
Deine Erde liebt alles, was süß und cremig ist. Dabei ist natürlich nur gute – das heißt zuckerfreie – Süße wirklich gut für deine Erde. Zucker lässt die Erde immer schwächer, kälter und müder werden. Gut sind köstliche zuckerfreie Nachtische, Obstkompotte oder lang geschmorte Wurzelgemüse wie Möhren, rote Beete oder Kürbis. Und du kannst das Metall selber über die weiße Schärfe von Ingwer, Knoblauch, Rettich, Kresse u.ä. wieder in Bewegung bringen, denn der scharfe Geschmack löst Stagnationen.
Probiere mal diesen herrlichen Johannisbeer-Schaum! Er verwöhnt die Erde, entspannt dein Metall und schenkt deinem Feuerchen ein bisschen fröhliche Inspiration.
Für 4 Portionen:
150 g Johannisbeeren + 100 ml Mandelmilch
200 g frische Erdbeeren
3 – 4 Datteln, evtl. etwas Reissirup
ca. 2 EL Kuzu
150 ml aufschlagbare vegane Sahne
Diese schaumige Creme schenkt uns eine herrliche Kombination aus den roten Beeren, die das Feuer so liebt, und dem cremigen Süß, mit dem wir die Erde nähren, so dass Spannungen sich beruhigen.
Die klein geschnittenen Datteln 10 Min in der Mandelmilch köcheln. Die Johannisbeeren dazugeben und nochmal 5 Min. köcheln. Alles zusammen gut pürieren und abschmecken, ob es dir süß genug ist. Evtl. mit Reissirup noch etwas süßen. Dann das Kuzu in etwas kaltem Wasser anrühren und langsam in das köchelnde Obstpüree gießen, bis es leicht eindickt. 10 Min. abkühlen lassen.
Die Sahne aufschlagen und unter das abgekühlte Johannisbeerpüree heben. Die sahnige Creme 1 – 2 Stunden kalt stellen und genießen!
Indem wir unsere 5 Elemente Nachtische kochen, schenken wir der Erde Wärme und Geborgenheit. Gekochte Gerichte – auch gekochte Nachtische – sind viel leichter und wohliger für deinen Magen und deinen Stoffwechsel.
Kennst du schon meine gratis Nachtisch-Rezepte? Wenn nicht, dann hol sie dir unter
Mit diesem Zitronen-Reis mit geschmortem Paprika-Tomaten-Gemüse und Pinienkernen beschenkst du alle 5 Elemente und lädst sie ein, gut zusammenzuspielen.
Für 2-3 Portionen:
1 Tasse Reis, 2 Tassen Wasser, 1 Bio-Zitrone
1 Zwiebel, 1 Lauchzwiebel
Knoblauch + frischer Ingwer
1 rote Paprika, 300 g Tomaten
2 EL Tomatenmark, 1 El Kokosfett
2 EL Pinienkerne, Salz, Pfeffer
Der Reis wird mit einer Prise Salz und dem Abrieb der Zitrone gekocht.
Knoblauch und geriebenen Ingwer kurz in Kokosöl anbraten. Die Zwiebel würfeln, dazugeben und glasig anbraten. Die Paprika würfeln, dazugeben und 10 Min. abgedeckt schmoren lassen. Die Tomaten würfeln und die Lauchzwiebel in Ringe schneiden. Beides mit in die Pfanne geben und nochmal 5 Min. weiter schmoren lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pinienkerne ohne Fett kurz in einer Pfanne anrösten und darüber geben.
Dein Holz liebt die Zitrone, das Feuer rote Paprika und Tomaten, die Erde den Reis als Getreide, das Metall die Zwiebeln, den Knoblauch und den Ingwer, und dein Wasser wird von den Pinienkernen genährt. So hast du alle 5 Elemente in diesem Gericht beisammen, in dem Feuer und Metall zur Einheit werden. Lass es dir schmecken!
Möchtest du noch ein bisschen mehr wissen über die übergeordneten Energien und wie du sie in Körper, Herz & Seele diesen Monat unterstützen kannst?
In unserem “Energy-Talk” erfährst du noch von vielen weiteren Aspekten, die in diesem Monat wirken und wie du deine Elemente so unterstützen kannst, dass sie ihre Qualitäten in dir und deinem Leben wirklich entfalten können.
Da Carolin in Chile gerade mitten im Umzug steckt wurde es schwierig mit einem neuen Yoga-Video. Dieses Video ist ein Teil unserer gemeinsamen Körperreise durch die 5 Elemente und verbindet dich mit deinem Feuer-Element.
Und in Steffis Blogartikel erfährst du mehr über die Energien des Feng-Shui in diesem Monat und wie du sie mit schönen Impulsen unterstützen kannst.
Jetzt wünsche ich dir einen sanften, harmonischen September. Mögen dein Feuer und dein Metall sich wunderbar ergänzen und dich mit herzlicher Klarheit beschenken.
Alles Liebe, deine Birgit