Langsam wird der Herbst fühlbarer und die Natur wird stiller.
Die Abende werden kürzer, das Wetter kühler, die Tage herbstlicher – eine Einladung, es sich zuhause gemütlich zu machen. Die Natur zieht sich langsam zurück und die bunte Lebendigkeit des Sommers lässt nach. Kannst du diese ruhiger werdende Natur auch in dir spüren? Oder ist dein Alltagsleben geprägt von all den vielen ToDos, von Hektik, Stress und Unruhe? Kannst du innehalten und dich deinem Inneren zuwenden? Oder bist du damit beschäftigt, gut zu funktionieren?
Mir haben viele Menschen in den letzten Wochen geschrieben und erzählt, wie sehr sie mein letzter Artikel zum Metallelement im August, dem inneren Stress und dem harten „Metall-Kritiker“ berührt hat. Für viele war es so wertvoll zu lesen, dass sie liebevoll und achtsam mit sich und dem Metallelement umgehen können statt sich immer mehr anzustrengen und immer noch angespannter zu werden.
Ich glaube, wir leben in einer Welt, in der viele Menschen dieses angestrengte Metall-Element in sich tragen. Wir werden groß mit dem Anspruch fleißig zu sein, pflichtbewusst, vernünftig und tapfer. Die wenigsten von uns lernen, liebevoll in sich hinein zu spüren und achtsam mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen. Stattdessen lernen wir schon früh fleißig zu sind, pflichtbewusst, gut strukturiert und vernünftig. Doch diese Grundhaltung funktioniert nur, wenn wir unsere Gefühle und Bedürfnisse in uns verschließen statt sie zu fühlen!
„Ein Indianer weint nicht!“ – eine schwierige Botschaft ans Metall-Element.
Kennst du ihn auch – diesen Aufruf, tapfer zu sein, deine Tränen herunter zu schlucken und ordentlich zu funktionieren? Ich habe mich als Kind immer gefragt, was die Indianer denn mit ihren Tränen machen, wenn sie traurig sind oder ihnen etwas weh tut. Ich wusste zwar noch nicht, wie wichtig es für unsere körperliche und seelische Gesundheit ist, dass wir unsere Tränen frei fließen lassen, aber ich spürte, dass irgendetwas an dieser Botschaft falsch war.
Inzwischen darf „man“ zwar wieder hin und wieder weinen – aber der Anspruch, dass wir gut funktionieren, ist für viele von uns geblieben. Doch geht es wirklich darum, unser Leben mit „Funktionieren“ zu verbringen??? Ich möchte mich schon lange nicht mehr „fleißig, vernünftig und tapfer“ verheizen!
Ich möchte mein Leben fühlen, erleben und erfüllen!
„Was macht ein erfülltes Leben aus?“ Das ist eine Frage, die mich schon als Jugendliche umgetrieben hat, und die in meiner Praxis für Psychotherapie häufig auftaucht. Für mich liegt eine wunderschöne Antwort darauf in der freien Natur unserer 5 Elemente. Wenn das Holz sich in seiner dynamischen Kraft entfalten kann, das Feuer sich in seiner Lebensfreude und Leidenschaftlichkeit dem Leben zuwendet, wenn die Erde uns in ihrer Warmherzigkeit umarmt, das Metall in seiner feinen Klarheit lebendig ist und das Wasser uns mit Urvertrauen und der Stille des Seins erfüllt – dann fühlt das Leben sich erfüllt an.
Doch damit unsere 5 Elemente sich in ihrer Natur wirklich in uns und unserem Leben entfalten können, müssen wir sie in ihren Energien frei und offen in uns fließen lassen. Wenn wir aber darum ringen immer gut zu funktionieren und dafür schwierige Gefühle unterdrücken, störende Bedürfnisse missachten und emotionale Dynamiken vermeiden, dann geraten die Elemente in uns ins Straucheln. Und unser Leben fühlt sich nicht mehr farbig und erfüllt an, sondern mühsam, beängstigend und stressig.
Der September schenkt uns eine ganz besondere Mischung aus Sanftheit und Erfolg, aus Schönheit und Geschäftigkeit.
In der chinesischen Astrologie beginnt heute, am 07.09.2020, der Monat des Hahns. Der Hahn zählt wie der Affe im August zu den Metalltieren, doch in ihm lebt jetzt das Yin des Metalls. Es ist feiner, sanfter, leiser als das Metall-Yang und hat einen wunderbaren Sinn für Ästhetik und Schönheit im Innen wie im Außen. Der Hahn ist in seinem Wesen ein Geschäftsmann, souverän, geschäftig und erfolgreich. Doch diesen Erfolg verdankt er nicht der inneren Härte, die wir im angestrengten Metallelement so oft finden, sondern seiner freien Natur.
Dieses Jahr ist der Hahn in seiner Yin-Metallenergie verbunden mit dem Yin des Holz-Elements. So haben wir jetzt im September einerseits zusammen mit dem Jahrestier der Wasser-Ratte eine schöne Kombination der Elemente Holz, Metall und Wasser. Andererseits ist dieser Monat von viel Yin-Energie bestimmt. Was heißt das für uns?
Das Yin im Metall-Element lädt uns ein, uns nach innen zu wenden, still zu werden und unseren Gefühlen Raum zu geben.
Der Herbst im Metall-Element ist eine Zeit der Einkehr. Das Yin, das jetzt im Herbst mehr wird, lässt die Energien weicher werden, sanfter, leiser und feiner. Wenn wir dieses Yin in uns und unserem Leben zulassen können, dann ist es ein Segen für Körper, Herz & Seele. Die meisten von uns leben ein sehr yang-betontes Leben mit viel Action und Herausforderungen, mit Zeitdruck, Tempo, Kraftaufwand und Anstrengung.
Das Yin in seiner sanften Weichheit kommt dabei oft viel zu kurz – mit dem Ergebnis von innerer Unruhe, Anspannung, Herzrasen und Schlafstörungen. Was wir dann brauchen, ist eine warme Umarmung für unser Herz, in der unsere Seele zur Ruhe kommt, damit wir ausruhen können und neue Kraft tanken.
Es ist das Yin, das im schnellen Leben innehält und sich Zeit nimmt für die Umarmungen der Seele.
Du unterstützt dein Yin, indem du Ruhe einkehren lässt und dich deinem Inneren zuwendest. Nimm dir immer mal wieder ein bisschen Auszeit. Bleib einfach mal einen Moment ruhig sitzen, spür deinen Atem, lausche in dich hinein und nimm wahr, welche Gefühle es in dir gibt und wie dein Körper sich anfühlt. Lass deine Abende ruhiger werden, geh ein bisschen früher ins Bett – mach es wie die Bäume in der Natur, die ihre Lebenskraft aus den Blättern im Außen zurückziehen ins Innere.
Neben der Achtsamkeit für dein Yin kannst du diesen Monat auch dein Feuerelement mit liebevoller Wärme unterstützen, denn es ist in der Monatsenergie wenig vorhanden. Und das Herz im Feuer-Element braucht Wärme und Hinwendung, damit es unsere Gefühle frei und offen fühlen darf. Gleichzeitig wollen wir auch die Erde unterstützen, da sie uns als Mutter aller Elemente eine tragende Schale und einen sicheren inneren Boden gibt.
Um beide Elemente in dir zu nähren, habe ich dir 2 Rezepte für diesen Monat vorbereitet, die dir jetzt bei den kühler werdenden Tagen auch eine sanfte Wärme für Körper, Herz & Seele schenken.
Umarme dein Feuerchen mit einem süßen Buchweizen-Kasha.
Für 2 Portionen:
1 Tasse Buchweizen
2 Tassen Wasser
2 EL Reissirup
2 Pfirsiche
1 Granatapfel
2 TL dunkles Mandelmus
Dieses süße Kasha schenkt deinem Herzen Wärme und verwöhnt es mit einer sanften Kraft. Du kannst es wunderbar als herbstliches Frühstück, nachmittags statt Kuchen oder als genüssliches Abendessen genießen.
Den Buchweizen mit dem Wasser und einer Prise Salz 20 Min. weich kochen. Die klein geschnittenen Pfirsiche für 5 Min. dazu geben und kurz mitdünsten.
Die Buchweizen-Pfirsich-Mischung mit Reissirup und dem Mandelmus mischen, Granatapfelkerne als bunte erfrischende Impulse darüber geben und genießen.
Oder lass dein Feuer mit buntem Wok-Gemüse neue Energie tanken.
Für 2 Portionen:
Buntes Gemüse, zum Beispiel
1 Zucchini
1 rote Paprika
1-2 Möhren
Pilze
Ingwer, Knoblauch, Öl, Salz, Pfeffer, Chili
100 ml Gemüsebrühe
100 ml Kokosmilch
200 gr Glasnudeln (aus Reis)
Das Feuer liebt die bunten Farben, und das Metall mag den Reis auch in Form von Glasnudeln. So verbinden wir in diesem Gericht das Feuer mit dem Metall.
Knoblauch und Ingwer im Wok anbraten. Das Gemüse in Würfeln dazu geben und kurz und knackig dünsten.
Mit der Gemüsebrühe ablöschen und noch 10 Min. garen lassen. Dann die Kokosmilch dazugeben und mit Gewürzen abschmecken.
Dann die Glasnudeln dazu geben und 10 Min. quellen lassen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie du deine Energie in Körper, Herz & Seele mit den 5 Elementen unterstützen und „lebendigen“ kannst, dann schau dir unseren „Energy-Talk“ an, den ich mit Steffi Kroll zusammen mache. Darin erzählen wir dir aus den Welten von Feng-Shui, chinesischer Astrologie, Psychologie und 5 Elemente Ernährung von den übergeordneten Energien in jedem Monat und wie du sie für dich wunderbar nutzen kannst.
Jetzt wünsche ich dir einen sanften September, in dem du zur Ruhe kommst und das Yin dich erreichen und umarmen darf.
Alles Liebe, deine Birgit
P.S. Und wenn du dich dem Thema Stress in dir beruhigend zuwenden möchtest, dann freu dich schon mal auf Oktober. Da gibt es einen neuen Mini-Workshop zum Thema Stress lösen mit Yoga und den 5 Elementen.